12.07.10

PRATER UNSER: Erlösung durch Strom.

Wahrlich, Brüder und Schwestern: Ein Wunder hat sich zugetragen. Gott hat dem Prater Unser-Festival den leicht blasphemischen Promotion-Wortwitz nicht übel genommen (oder wir Atheisten haben recht und er existiert einfach nicht). Auf jeden Fall war das Wetter wunderbar, und die Stimmung fantastisch.

Leider kann ich vom sicher auch superen Nachmittags-und Vorabendprogramm nicht viel berichten - in alter Wiener Tradition geh ich erst aus dem Haus wenn die letzte U-Bahn fährt. Es ist sowieso erst um halb 1 etwas los, und die Headliner starten meist eine Stunde später. Durchmachen ist ab 9 auch viel zu anstrengend.

Aber wo war ich: Angefangen vom Uffie-Abend in der Sauna, DJ Koze ebenda und Kode 9 im schönen fluc - durchgehend extrabassig und sauschnell, blasphatantisch und sacrilicious. Auch planetarisch wurde man gut bedient: Psycho-Paranoia Visuals (You´ll see what government can do), fetter straight minimal und gemütliche Couches im Garten - Spass für die ganze Familie bis um 6 Uhr früh.

Diese Zeilen wurden zum Teil in der Prä-Afterhour im Lifestyle geschrieben, während sich die Sauna für den nächsten Aufguss vorbereitet. Oh yeah. Was ist schöner als eine durchnächtigte Gartenparty voller Freaks und Freakettes?

Anyway: Der markige Kennspruch des Lifestyle, "Deine Eventlocation für Veranstaltungen jeder Art!" (sic!), wirkt nur auf den ersten Blick etwas abturnend. Doch bei genauerer philosophischer Betrachtung gibts eigentlich nichts besseres: Wir wollen ja an unseren Abenden generell so manches veranstalten.

Leider wird euer werter Author öfters von schwulen Kellnern angebraten und von wahnsinnigen Ravern angeschnorrt als von schönen Frauen aufgerissen - also gehts weiter mit der selbstauferlegten Beziehungslosigkeit, dem kreativen Zölibat - und dieses Hochfest des prateristischen Hedonismus, Prater Unser, war es wahrlich wert.

By the way: An der Schlange vor der Sauna um 8 Uhr früh spielte sich noch ein Drama der gewalttätigen Art ab - In dem Haufen von Freaks die zur Afterhour pilgerten befand sich auch ein besonders dummer Kerl der die Freundin eines anscheinend etwas gewalttätigen Typen anbaggerte und prompt eine Flasche an die Schläfe bekam.

Lustigerweise war der Verprügelte so dicht oder so beschädigt das er einfach wieder aufstieg und versuchte weiterzukämpfen. Ja, es gibt wahrlich Vollidioten die´s nicht anders wollen, anscheinend. Da konnte man auch nicht mehr dazwischengehen: Vor allem nicht in meinem durchaus betrunkenen Zustand.

Noch kurz zwei Zeilen von der After Hour: Chillende Leute, tanzende kleine Blondinen im Spandex-Anzug, Anarchisten, Glatzköpfige schwere Jungs, Sonnenbebrillte blasse Nachtschwärmer - alles mögliche. Um 12 schließlich Aufbruch: Irgendwann muss man ja schlafen auch.

cheers, Prater Unser,
Dave

02.07.10

dave`s derivative dump - corners, thrones and women.

The best place to have lunch, or late breakfast, sometimes even some early dinner, in the 15th district of wonderful Vienna, not far from the great castle Schönbrunn, is right in front of a supermarket. Right across from a bank, next to a Chinese variety shop selling all kinds of junk. Next to the bank is a small nail makeover shop.

Speaking of nailing: On the very same corner where I now sit, everyday from 6 in the evening until 5 or so in the morning the poorest of Vienna´s prostitutes will offer a blowjob for thirty, a fuck for fifty and they´ll nag you for free.

"Hey, Schöner! Willst du was machen? Gemma ficki ficki!"
I don´t suppose much needs to be translated.

The tramway passes like a red, black and gray shuttle in some 80ies sci-fi show. Right on the corner diagonally opposed to my comfy seat on faux marmor and glass portals lies a fishmonger. He tempts me with the smell of kelp and brine, of oysters and crabs. How I long to see the sea again.

Waves crashing mercilessly on rocky shores. Jumping from cliff to cliff, always knowing that one haphazard jump, one wrong step will cut up your legs or worse.
A few scratches.
Itchy.

Like green dreadlocks, like emerald noodles on salty soup the Chilean Cochayuyo floats on the submerged crags, softly swaying in high tide, flaccidly collapsed in low waters.

Don´t step on the green stones. They´re slippery.

Lessons learned at the right age are seldom forgotten.

Several quite beautiful ladies wander past my lofty throne on the streets. Most will probably respond when asked about their occupation by saying they were studying (some of them might even be), others will work in customer relations.
I´m quite sure though that unfortunately a large percentage of these women can be found every night in the more expensive bars, seedy coffee-shops and whorehouses in the area.

The clocksmith´s display watch says "Eterna" - and yet it´s but an instant.