27.05.10

Urban Gold Exile: Saunieren, studieren und schwadronieren.

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Wie es bei einem Blog nun mal so ist, bei dem man sich auch nur in Ansätzen auf Hunter S. Thompson bezieht, so ist es auch mir gelungen: Ich habe durch exzessives feierverhalten meine Mitmenschen verstört und so in bester Fear and Loathing - Manier meine Existenz validiert. Short Version: I drink, dance and flirt, therefore I am. Also: I write.

Diesmal etwas früher an der Pratersauna als sonst - die berüchtigte Schlange vor dem Gebäude blieb mir diesmal erspart. Wie zu erwarten war der Beginn eher lau - der Wing-Tchung-Spezialist Jakob beschreibt die Vorzüge des Ambientes gerne so - Jeder Floor eine andere Stimmung.  Und so stellt es sich auch heraus. Sowohl die Architektur wie die Leuchtelemente (Kubistische Lampenapplikationen und Lasershows exzellent ausgeparralaxt, beleuchtetes Wasser und Farbglasziegel) erinnern an die 60er.

Hinten in der tatsächlich noch funktionellen Sauna findet sich die Party von Mitorganisator Mischa - Geburtstag und so. Die Hitze steigt, der Schweiß trieft, und bald ist der Brennpunkt der Party etabliert. Und dann fängt alles nur mehr Feuer.

Bevor die Gäste allesamt einen Hitzekollaps erleiden muss man beim saunieren immer auf die Abkühlung achten - ob mit Bier, Pool oder Liegestuhl (vorzugsweise zu zweit, wie eine nette Dame in schwarz-rot, bei der der eigentliche Sinn eines Rocks wieder klar zu verstehen war), immer wieder runterkommen, so lautete die Devise. Verweilen, Verschnaufen, Sterne betrachten, und dann ruft der Bass ermbarmungslos zurück.

Versteckt zwischen den alten, mächtigen Bäumen des Praters liegt das alte Mafiosi-Bad wie eine Insel im Dschungel versteckt. Wo sich einst Proksch und Sinowatz "Freundschaft" sagten, hüpfen jetzt grandios leicht bekleidete Studentinnen im Takt durch die Nacht.

Mein geliebter Gin Tonic erweist sich als Budgetsprenger - 9,50, Pardon, da heb ich mir das Trinkgeld auf. Sowas kann man im Hotel Imperial auch bezahlen, ohne Probleme. Bei den Preisen würde selbst die gute Queen Mum nüchtern bleiben (wohl auch, weil sie einige bräuchte).

Das Pool lockt barbrüstige TeknoVikings an, die sich todesmutig mit multiplen Rückwärtssalti in das kalte und allzu flache Nass stürzen.  Noch nicht ganz nackte Nixen im Bikini kichern vorbei, um sich auf den Dancefloor zu schmeissen.

Und am Main gehts ordentlich ab: Die Pratersauna wird ihrem Ruf gerecht - Justice "Dance" gefolgt von Fat Boy Slim's "Praise You", wunderbare Opener garniert mit "Crazy". Doch dann mein persöhnlicher Stimmungskiller "push seed mary bla bla rocknroll" Bullshit. Kryptokatholisches hatten wir ja schon.

2. Floor um halb 2 noch entvölkert bei passablem Straight House. Am Main geht das "Jolly Good Life" weiter während sich bei der Privatparty die schönsten Ärsche Wiens schamlos entblättern um mal ordentlich in der Sauna zu schwitzen. Der Schweiss tropft tatsächlich von de Wänd.

Push me, Pull me, until I get my Satisfaction - housig, doch schneller, lyrischer - daraufhin Schwule Mädchen (was will Mann mehr?) Um halb 3 gabs dann schließlich auch am 2. Floor Kabinenparty vom feinsten.

Im Private-Room legte Itsun auf, 7 Jahre Geschichtsstudent mit einem Faible für Tekhouse meets Minimal Progressive. Saugeil, da schwitzt man gleich viel lieber. Bis auf ein paar knutschende (bzw. alles zwischen Zungenkuss und Oralverkehr ausübende) Pärchen geht dann um 4 nicht mehr viel ab, und auch der Garten wird schließlich um 04:32 zugesperrt wegen den Kiwara. Entweder das, oder sie wissen dass sie die Leute nicht mehr wegbringen würden wenn die ersten zum Frühstück kommen.

Fazit: Es lebe die Saua! Saunieren und Studieren! und of course: Die Abkühlung nicht vergessen.

P.S.: Last Song on Main: Cypress Hill, Dr. Greenthumb. Warum nicht, sogar Brad Pitt will als Präsident der USA dann Ganja legalisieren.

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