(Das PRATER UNSER Festival findet vom 8.7. - 11.7. in fluc, pratersauna und planetarium statt. Aber auch diesesmal war die Sauna heiß.)
Es ist halb Fünf.
Die Sonne steht bereits kurz vor dem Aufgehen, und der Himmel leuchtet herunter. Die Terasse wurde eben erst geschlossen. Das Lokal ist zum Bersten gefüllt.
"I sold my soul to the company store
A hot coloured woman made me off the line
Step aside"
Here come the Holy, the converters of the unbelievers.
Tatsächlich war ich diesen Abend vollkommen als Gesandter einer höheren Instanz tätig.
(Ich schreibe diese Zeilen gerade als sich ungefähr fünf Zentimeter vor meiner Nase die wohl schönsten Ärsche im Blues wiegen. Ich hoffe meine Leserschaft weis meinen Einsatz zu würdigen. Denn Schreiben muss alles transzendieren!)
Und obwohl ich an diesem Abend wohl fast 80% der Anwesenden aus eigener Hand mit Hostien versorgt hatte (wahlweise in den Mund oder in die Hand, je nach Ritus) war ich nach dem Ablegen meiner Kutte und dem Kreuz für die Anwesenden wie ein Fremder.
Ja, ohne die Symbole meines Amtes erkannten mich die Schäfchen nicht als Ihren Priester, der Priester des Universellen Praterismus, PRATER UNSER, wir geloben alle dortzusein.
Begleitet von der wunderschönen und äusserst heiligen Schwester Anna, die tatsächlich eine bezaubernde Nonne abgab, verteilte ich das Allerheiligste: Wahrer Flyer und Wahre Hostie des Praterismus. Mit den Worten In Nomine Prater Unser et Filii et Spiritu Sancti gab ich die bedruckten Oblatten aus, und die Reaktionen waren durchwegs grandios. Von "Beste Idee ever!" bis "Find ich Scheisse" war alles dabei. Das letztere war wohl eher ein Grafik-Snob, der sich über das Logo äusserste.
Backstage in der Pratersauna ist übrigends so ziemlich eine der gemütlichsten Locations Wiens. Wir waren zwar nur zum umziehen und Oblattenflyer aufmagazinieren dort, aber auch der kurze Eindruck genügte: Die Saunachefs haben Geschmack.
Es begüßt einem nach einer Stiege und dem zukünftigen Main Floor (Derzeit Concert Stage) eine Halle mit Ping-Pong Tisch, Busk-Graffitis und Artwork an den Wänden, ein abgespaceter Sci-Fi Sessel wie direkt aus Star Trek. Und dann das Büro.
Ich gehe hier jetzt nicht ins Detail aus Gründen der Diskretion, aber es ist durchaus sehr gemütlich dort. Social Networker und Graphic Artists, Modedesigner, Tänzer, lebendige Skulpturen - alles tummelte sich in der Sauna. Von den Outfits war alles dabei - von knappem Schwarzen über gewagte Gesichtsschleier, Lila Irokesen an Glitzerjacke und hautengem Codpiece?
Bei Zehn Euro Eintritt waren die Cocktails auch oft anzutreffen. Treffenderweise war der letzte Song von "A Clockwork Orange" (or was it Barry Lyndon, or even Zardoz? Yes, definately Zardoz.) - Ein junger Adonis, eindeutig professioneller Tänzer, in einem hautengen Etwas tanzte ergriffen mit einer jungen Dame. Leider schlossen die Securities um Fünf den second Floor - Am Main gings immer noch ab.
Summa Summarum: PRATER UNSER, wir loben dich.
Geheiligt sind die Dancefloors, denn sie werden gerockt werden!
Prater Unser, rAmen, Hare Krishna, Insjalla, shalom - Prater David
P.S.: Beste Frage des Abends:
"Magst du kleine Kinder?"
Antwort: "Nicht so wie manche der katholischen Kollegen es betreiben."
- Richtige Antwort!
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